Bottrop. Zum neunten Mal waren bedürftige Menschen zum gemeinsamen Essen ins Passmanns eingeladen. Der neue Wirt will diese Tradition fortsetzen.
Es duftet verlockend in der Kulturkneipe Passmanns, dicht an dicht sitzen die hungrigen Gäste an den weiß gedeckten Tischreihen im Saal. „Das ist die beste Lasagne, die ich je gegessen habe“, schwärmt eine Frau, und ihre Tischnachbarn nicken zustimmend. Bereits zum neunten Mal – und so gerne wie eh und je – bewirtet an diesem Mittag Reimbern von Wedel-Parlow in der Kneipe die Gäste der Suppenküche Kolüsch, „die sonst nie ein Restaurant besuchen können, weil es an den notwendigen Geldmitteln fehlt“.
140 Portionen stehen bereit
Und auch sein Nachfolger ist dabei und will als neuer Wirt diese Tradition fortsetzen. „Die Richtung der Gaststätte soll die gleiche bleiben. Und wenn einmal im Jahr so etwas wie heute stattfindet, bin ich immer dabei“, verspricht Michael Mrosek. Gemeinsam halten sie insgesamt 140 Portionen Lasagne, auch vegetarische, plus Bayerische Creme bereit.
Die werden gut weggehen, denn zuletzt wurden in der Suppenküche der Evangelischen Sozialberatung, die seit 25 Jahren im Winter im Barbaraheim die Pforten öffnet, bis zu hundert Gäste gezählt. Da mussten schon extra Tische und Stühle aufgestellt werden. „Meistens pendelt es sich bei 80 bis 90 Gästen ein“, sagt ESB-Sozialarbeiterin Claudia Kretschmer. „Es sind auch wieder jüngere dabei, die hatten wir zwischendurch schon vermisst.“
Junge Leute und Seniorinnen speisen gemeinsam
So treffen sich im Passmanns Seniorinnen, Besucher mittleren Altes und junge Männer zum gemeinsamen Mahl. Die Stammgäste, die Jahr für Jahr das Angebot der Suppenküche nutzen, freuen sich schon die ganze Saison auf das Lasagne-Essen, weiß Kretschmer.
Und auch das Serviceteam von Kolüsch, dem „Restaurant der Herzen“, hilft gerne mal im Passmanns mit: „Die Profi-Spülmaschine hier erfreut das ganze Team“, meint Claudia Kretschmer mit einem Schmunzeln. Drei 1,50-Euro-Jobber und elf Ehrenamtliche gehören zu dem Bewirtungsteam, darunter ehemalige Klienten der ESB.
Für ein Paar unter den Gästenist das alles neu, sie nutzen den Mahlzeitenservice in diesem Jahr zum ersten Mal. „Auch im Barbaraheim ist das Essen immer abwechslungsreich“, sind sie sich einig. „Es ist gut, dass es dieses Angebot gibt.“
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